Ermittlungen nach Eierwurf auf Bundespräsidenten

Wiesbaden (dpa) - Nach der Eierattacke auf Bundespräsident Christian Wulff in Wiesbaden laufen Ermittlungen gegen den 48-jährigen Werfer. Dem Mann aus Offenbach werden Beleidigung und versuchte Körperverletzung vorgeworfen.

Die Anzeige der Polizei war am Freitag allerdings noch nicht bei der Staatsanwaltschaft Wiesbaden eingetroffen. Infrage komme auch noch Verunglimpfung des Bundespräsidenten, sagte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft.

Der 48-Jährige hatte am Donnerstag vor dem Landtag in Wiesbaden rohe Eier auf Wulff und den hessischen Ministerpräsidenten Volker Bouffier (CDU) geworfen. Die Kleidung beider Politiker wurde dabei beschmutzt. Der Mann wurde sofort in Gewahrsam genommen, kam aber am Donnerstagnachmittag wieder auf freien Fuß. Sein Motiv blieb unklar. Der 48-Jährige habe sich in den Vernehmungen geäußert, sagte ein Polizeisprecher am Freitag. Über die Inhalte könne er aber keine Angaben machen.

Hessens Innenminister Boris Rhein (CDU) sprach von einem sehr ärgerlichen Vorkommnis. Er habe sich noch am Donnerstag beim Bundespräsidenten dafür entschuldigt. Der Vorfall werde polizeiintern genau aufgearbeitet, erklärte Rhein am Freitag.

Es war nicht der erste Angriff des Mannes auf ein deutsches Staatsoberhaupt. Im Oktober 2007 war er in Frankfurt auf den damaligen Bundespräsidenten Horst Köhler zugestürmt und hatte diesen umklammert. Deswegen sollte er 40 Stunden gemeinnützige Arbeit leisten. Als Grund für den Angriff gab er damals an, dass er mit Köhler über Mietstreitigkeiten reden wollte. 2002 hatte er in Gießen kopierte Zeitungsartikel in Richtung des damals amtierenden Bundespräsidenten Johannes Rau geschleudert.