Deutlich mehr Stellen Erstmals mehr Polizeibeamte für alle Behörden in NRW

Düsseldorf · Die Polizei NRW wächst - mit deutlich mehr Beamten will das Ministerium des Innern gegen Kriminalität vorgehen. Denn die Herausforderungen der Polizei sind laut Reul vielfältig.

Zum 1. September wächst die Zahl ihrer Mitarbeiter in den Kreispolizeibehörden um rund 700 an.

Foto: dpa/Rolf Vennenbernd

Die Polizei in Nordrhein-Westfalen vergrößert sich. Zum 1. September wächst die Zahl ihrer Mitarbeiter in den Kreispolizeibehörden um rund 700 an, wie das Innenministerium am Montag mitteilte. Zum ersten Mal bekomme jede der 47 Kreispolizeibehörden außerdem mehr Vollzugsbeamte. Dafür stünden voraussichtlich zusätzliche 250 Planstellen für den Beamtenbereich zur Verfügung. Das geht aus dem Entwurf zur Belastungsbezogenen Kräfteverteilung der Polizei NRW für das Jahr 2022 hervor.

„Wir haben dafür gesorgt, dass es mehr Einstellungen als Pensionierungen gibt“, so Innenminister Herbert Reul. „Die immensen Investitionen im Personalbereich machen sich bezahlt. Bei den vielfältigen Herausforderungen der Polizei wurde das auch höchste Zeit.“

Insbesondere die erhöhten Einstellungszahlen der Polizeibeamten wirken sich aufgrund der dreijährigen Ausbildung erst später aus. Die Zahl der Kommissaranwärter wurde 2017 sofort auf 2.300 erhöht, aktuell sind es 2.600. Den Kreispolizeibehörden stehen heute zudem zusätzlich 2.500 Stellen für Regierungsbeschäftigte zur Verfügung, die überwiegend die Polizisten von administrativen und verwaltenden Aufgaben entlasten aber auch als Spezialisten für ausgewählte Bereiche der Kriminalitätsbekämpfung fungieren.

Der Koalitionsvertrag der neuen Landesregierung sieht nach Ministeriumsangaben nochmals eine Steigerung der Einstellungszahlen bei Polizeikräften auf jährlich 3.000 vor. Neue sogenannte Sockelstellen wird es zum Beispiel für Verkehrsunfallaufnahmeteams (+ 32) oder für Grenzüberschreitende Polizei-Teams (+ 10) geben. Die finale Stellenverteilung wird am 1. September 2022 feststehen, sobald die Kommissaranwärter ihre Abschlussprüfungen absolviert haben und ihren Dienst in den Kreispolizeibehörden antreten.

Das Prinzip der belastungsbezogenen Kräfteverteilung wurde zuletzt 2018 zwischen dem NRW-Innenministerium und Vertretern von Behörden, Personalvertretungen und Gewerkschaften überarbeitet und ist seitdem Grundlage für die Verteilung der Kräfte.

Wesentliches Kriterium für die Personalzuteilung ist laut Ministerium die Arbeitsbelastung vor Ort, die sich aus dem Kriminalitäts- und Verkehrsunfallgeschehen ergibt. Daneben werden auch besondere Schwerpunkte in der Polizeiarbeit berücksichtigt.

(red)