„Dann können wir nur noch im Dunkeln tappen.“
Besonders argwöhnisch betrachten die Verfassungsschutzkreise die Lieferung hunderter ungeschwärzter Akten aus Thüringen an den Neonazi-Untersuchungsausschuss im Bundestag: Darin sind auch die Klarnamen von V-Leuten und Verfassungsschutzmitarbeitern zu lesen. Leib und Leben der Quellen seien dadurch in Gefahr, hieß es aus den Kreisen. Material, das an die Verfassungsschützer in Thüringen gehe, sei dort offenbar nicht in guten Händen.
Bei der Aufklärung der Morde der rechtsextremen Terrorzelle NSU seien in den vergangenen Monaten bereits mehrere V-Leute aufgeflogen. Jeder Fall sei für die Sicherheitsbehörden ein Desaster. Außerdem sei es inzwischen extrem schwer, neue V-Leute zu gewinnen. Das Vertrauen in den Schutz ihrer Identität sei schwer beschädigt.