Gauck besucht Deggendorf ein Jahr nach der Flut

Deggendorf (dpa) - Vor einem Jahr hat Bundespräsident Joachim Gauck das Flutgebiet im Landkreis Deggendorf besucht. Damals hat er den Menschen nicht nur Hoffnung gegeben, sondern auch die Zusage, wiederzukommen.

Foto: dpa

Heute löst Gauck sein Versprechen ein: Er besucht er Deggendorf erneut und schaut, ob die Hilfe angekommen ist.

Der Präsident will mit den Verantwortlichen des Hochwassereinsatzes sprechen. Es soll um den Stand der Sanierungsarbeiten gehen und um die Frage, was getan wird, um eine erneute Hochwasserkatastrophe in Zukunft zu verhindern. Doch im Mittelpunkt stehen - genau wie bei seinem vergangenen Besuch - der Dank an alle, die während der Flut geholfen und mitangepackt haben sowie die Sorgen der Betroffenen.

„Ich bin da, um zu sehen, was die Leute erleiden und bin bei ihnen, wenn sie erzählen, was sie verloren haben“, sagte Gauck bei seinem Besuch im Sommer 2013. Nun will er in Gesprächen mit Betroffenen herausfinden, wo weitere Hilfe nötig ist. Bei einem Empfang im Alten Rathaus trifft Gauck dazu Helfer und Bürger.

Außerdem besucht der Bundespräsident die Ortsteile Natternberg und Fischerdorf, die vom Hochwasser besonders stark betroffen waren. In beiden Stadtteilen standen die Fluten nach Dammbrüchen im Juni 2013 mehrere Meter hoch. Mehr als 150 Häuser mussten seitdem abgerissen werden.

Der Landkreis Deggendorf gehörte 2013 zu den am stärksten betroffenen Gebieten der Flut. Das Hochwasser der Donau hatte die Region im Juni fast vollständig vom Umland abgeschnitten. Tausende Menschen mussten ihre Häuser verlassen. Der Schaden wurde auf mehr als 500 Millionen Euro geschätzt.

Seitdem sind zahlreiche zusätzliche Maßnahmen angelaufen. 250 Projekte zum Hochwasserschutz gibt es in Bayern zurzeit. Es werden gesteuerte Flutpolder gebaut und Deiche nachgerüstet. „Wir wollen Bayern wasserfest machen“, sagte Umweltminister Marcel Huber (CSU) der Nachrichtenagentur dpa.