Gedenken an DDR-Volksaufstand vom 17. Juni

Berlin/Kiel (dpa) - Bundespräsident Joachim Gauck hat am Sonntag an den Volksaufstand in der DDR vor genau 59 Jahren erinnert. Dieser Tag stehe für den Einsatz von Menschen für ein besseres, freieres Leben, erklärte Gauck in Kiel, wo er an der Verleihung des Weltwirtschaftlichen Preises teilnahm.

Er erinnerte an die Rufe der Arbeiter im Juni 1953 auf der damaligen Berliner Stalinallee: „Wir wollen freie Menschen sein“.

Der Aufstand sei niedergeschlagen worden, aber die Niedergeschlagenen hätten am Ende Mauern zum Einstürzen gebracht und die Freiheit habe sich Raum geschaffen. Man sollte der Versuchung widerstehen, diese Freiheit als Selbstverständlichkeit zu betrachten. „Freiheit ist nie selbstverständlich“, sagte Gauck.

In Berlin wurde mit Kranzniederlegungen des Aufstandes vom 17. Juni erinnert. Der Regierende Bürgermeister Klaus Wowereit (SPD) und Bundesbildungsministerin Annette Schavan (CDU) gedachten auf dem Friedhof Seestraße im Stadtteil Wedding der Opfer.

Im Juni 1953 hatten zwischen 500 000 und einer Million Menschen in der gesamten DDR gegen die SED-Diktatur protestiert. Sie wehrten sich gegen verschlechterte Lebensbedingungen und politische Unterdrückung.