Die Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf hatte Schavan Anfang Februar den Doktortitel entzogen, weil sie vor 33 Jahren in ihrer Promotionsarbeit vorsätzlich getäuscht haben soll. Sie war vier Tage später als Bundesministerin zurückgetreten. Nach Auffassung der Philosophischen Fakultät der Universität hatte Schavan als Doktorandin „systematisch und vorsätzlich gedankliche Leistungen vorgetäuscht, die sich nicht selbst erbracht“ habe.
Es seien in bedeutendem Umfang Texte übernommen worden, die nicht gekennzeichnet wurden, hieß es. Die Politikerin hatte eine Täuschungsabsicht in ihrer 1980 im Fach Erziehungswissenschaften eingereichten Dissertation stets bestritten. Scheitert Schavan mit der Klage, könnte sie noch das Oberverwaltungsgericht in Münster und als letzte Instanz das Bundesverwaltungsgericht in Leipzig anrufen. Schavan ist nicht die erste prominente Politikerin, die gegen den Entzug ihres Doktortitels klagt.
Die FDP-Europapolitikerin Silvana Koch-Mehrin und die frühere FDP-Beraterin Margarita Mathiopoulos waren in erster Instanz vor Verwaltungsgerichten in Karlsruhe und Köln gescheitert.