Immense Erwartungen
Am 8. November 2011 hat sich Beate Zschäpe der Polizei gestellt. Genau ein Jahr später erhebt die Bundesanwaltschaft Anklage gegen die mutmaßliche Terroristin. Das Datum war sicher kein Zufall.
Und dass es so lange bis zur Anklage gedauert hat, scheint ein gutes Zeichen zu sein: In akribischer Kleinarbeit hat ein ganzes Heer von Ermittlern Beweismittel gesammelt. Die Bundesanwaltschaft weiß, wie sehr die Öffentlichkeit auf diesen Prozess schauen wird. Und vor allem die Angehörigen der Opfer haben endlich Antworten verdient.
Zweifellos wird aber von diesem Prozess mehr erwartet als ein gerechtes Urteil gegen Zschäpe und mutmaßliche Helfer der Terrorzelle. Viele hoffen auch, dass der Prozess zur Aufklärung der Pannenserie bei den Sicherheitsbehörden beiträgt.
Diverse Untersuchungsausschüsse beißen sich daran bisher die Zähne aus. Die Aufarbeitung ist erst gelungen, wenn auch hier endlich Licht ins Dunkel kommt. Auf der Justiz lasten immense Erwartungen.