Jeder Fünfte in Deutschland hat ausländische Wurzeln
Wiesbaden (dpa) - Die Zahl der Menschen mit ausländischen Wurzeln ist in Deutschland weiter gestiegen - vor allem weil mehr Zuwanderer kommen und diese Gruppe insgesamt mehr Kinder hat.
Wie das Statistische Bundesamt am Freitag in Wiesbaden berichtete, wuchs die Bevölkerung mit Migrationshintergrund im engeren Sinn im vergangenen Jahr um 3,8 Prozent. „Dies ist der größte Zuwachs gegenüber dem Vorjahr seit Beginn der Erhebung im Jahr 2005“, berichtete das Amt.
Als Menschen mit Migrationshintergrund zählen alle Ausländer sowie jene Deutschen, die seit 1950 zugewandert oder Kinder von Zuwanderern sind. In der engeren Definition sind dabei nur jene von Geburt an deutschen Zuwandererkinder erfasst, die noch bei den Eltern wohnen.
Der weiteren Definition zufolge lebten 2013 rund 16,5 Millionen Menschen mit Migrationshintergrund in Deutschland. Das waren 20,5 Prozent der Bevölkerung. Vergleichbar seien aber nur die Zahlen der engeren Definition, betonen die Statistiker: Erstmals wurde nämlich der Zensus von 2011 mit einbezogen. Dabei hatte sich herausgestellt, dass in Deutschland weniger Ausländer leben als angenommen. Für den Mikrozensus wird jährlich ein Prozent der Bevölkerung befragt, die Ergebnisse werden auf Basis des Zensus hochgerechnet.
„Zwei Entwicklungen haben entscheidend zu diesem bislang größten Anstieg beigetragen“, berichteten die Statistiker: Zum einen wuchs die Zahl der Zuwanderer um 3,6 Prozent. Zum anderen stieg die Zahl der in Deutschland geborenen Menschen mit Migrationshintergrund um 4,2 Prozent.
60 Prozent der Menschen mit ausländischen Wurzeln haben einen deutschen Pass. Rund ein Drittel ist in Deutschland geboren. Knapp 70 Prozent stammen aus Europa - aber nur ein gutes Drittel aus der EU -, 18 Prozent aus Asien, 3 Prozent aus Afrika. Die wichtigsten Herkunftsländer sind die Türkei (13 Prozent), Polen (11 Prozent) und die Russische Föderation (9 Prozent).