„Joschka und Herr Fischer“ kommt ins Kino
Berlin (dpa) - Das bewegte Leben des früheren Grünen-Außenministers Joschka Fischer ist jetzt Thema eines Kinofilms. „Joschka und Herr Fischer“ von Dokumentarfilm-Regisseur Pepe Danquart soll am 19. Mai in die Kinos kommen.
Die Biografie des früheren Straßenkämpfers, Frankfurter Spontis und Außenministers wird in 140 Minuten mit der deutschen Nachkriegsgeschichte verwoben. Dabei führt Fischer - begleitet von Archivmaterial - selbst durch die vergangenen 60 Jahre.
Regisseur Danquart projizierte Sequenzen aus Fischers Leben und seiner Umgebung auf Glaswände und ließ den Politiker dazu reflektieren. Zu sehen ist so zeitweise der doppelte Fischer: auf der Glasfläche jung und ungestüm, davor der Staatsmann, gealtert und behäbig im dunklen Anzug, der seinen eigenen Weg kommentiert. Weggefährten steuern immer wieder ihren Teil Geschichtsbeschreibung bei.
Fischer berichtet über seine Zeit als Taxifahrer in Frankfurt/Main und seinen Rückzug aus den Kreisen der Linksradikalen: „Diese ganze Buntheit des Lebens hat mich zum Realisten gemacht.“ Im Rückblick gibt er sich bescheiden trotz der riesigen Aufmerksamkeit als erster Grünen-Minister in Hessen 1985: „Mir war das Ganze eher peinlich, dieser ganze Rummel. Ich hätte lieber andere Schuhe getragen als diese Turnschuhe.“ Auch sonst lief es in Hessen damals nicht rund. „Ich habe alles falsch gemacht, was man falsch machen konnte.“
Regisseur Danquart sagt: „Für mich ist das die außergewöhnlichste Biografie, die ich kenne.“ Interessiert habe ihn aber nur der politische Mensch und nicht der private. Ehefrauen und die wechselnden Anzugsgrößen bleiben außen vor. Umfassend handelt der Film dafür die Geschichte der bundesdeutschen Linken ab. „Es ist auch ein Film über mich mit alten Bekannten“, sagt Danquart.