Kopf-an-Kopf-Rennen zwischen CSU und Opposition
München/Kreuth (dpa) - In der Wählergunst in Bayern liefern sich die seit Jahrzehnten regierende CSU und die von der SPD geführten Oppositionsparteien derzeit ein Kopf-an-Kopf-Rennen.
Nach einer repräsentativen Umfrage von Infratest dimap im Auftrag des Politikmagazins „Kontrovers“ des Bayerischen Rundfunks (BR) könnte die CSU bei der nächsten Landtagswahl im Herbst 2013 wieder knapp die absolute Mehrheit der Parlamentssitze erringen und damit allein regieren. Laut einer zweiten Umfrage der GMS Marktforschung im Auftrag von Sat.1 Bayern lägen dagegen SPD, Grüne und Freie Wähler zusammen knapp vorn.
Laut Infratest dimap kommt die CSU derzeit auf 44 Prozent - etwas mehr als bei der Wahl 2008. Die Oppositionsparteien SPD (21 Prozent), Grüne (14 Prozent) und Freie Wähler (8 Prozent) erhielten zusammen 43 Prozent, wie der BR am Mittwoch berichtete. Die FDP würde mit 3 Prozent ebenso wie die Piratenpartei (4 Prozent) und die Linke (2 Prozent) den Einzug in den Landtag verpassen.
Bei der GMS entschieden sich 42 Prozent der Befragten für die CSU. Die SPD würden derzeit 22 Prozent wählen, die Freien Wähler 9 Prozent und die Grünen 12 Prozent - zusammen kommen die drei Parteien demnach auf 43 Prozent. Die FDP würde auch laut GMS mit 2 Prozent nicht mehr in den Landtag einziehen - dafür aber die Piratenpartei mit 5 Prozent der Stimmen.
CSU-Chef Horst Seehofer spürt durch die Zahlen Rückenwind für die Christsozialen. „Man kann feststellen, dass gegen die CSU in Bayern nicht regiert werden kann“, sagte Seehofer vor Beginn der Winterklausur der CSU-Landesgruppe in Wildbad Kreuth. „Wir sind gut unterwegs. Wir haben ein hohes Maß an Vertrauen in der Bevölkerung.“ Die Umfrage zeige aber auch, „dass wir uns noch gewaltig anstrengen müssen, um dieses Vertrauen zu verstetigen und wo immer es möglich ist sogar auszubauen“.
SPD-Landtagsfraktionschef Markus Rinderspacher sagte, die Freude der CSU über die neuen Ergebnisse könne sich jedoch nur in Grenzen halten: „In Wahrheit sind sie meilenweit entfernt von ihren angestrebten 50 Prozent plus X. Ein Franz Josef Strauß würde bei solchen Ergebnissen die Hände über dem Kopf zusammenschlagen.“ Die Opposition brauche nur noch einen Prozentpunkt, um vorne zu liegen - und das sei durchaus zu schaffen.
Die FDP zeigte sich enttäuscht von den neuen Befragungen. „Die Umfragezahlen spiegeln die Erfolge der FDP in der Staatsregierung noch nicht wider“, teilte Generalsekretärin Miriam Gruß mit.