Kretschmann warnt Grüne vor Urwahl
Berlin (dpa) - Baden-Württembergs Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) hat seine Partei davor gewarnt, die Spitzenkandidaten für die Bundestagswahl 2013 in einer Kampfabstimmung per Urwahl zu bestimmen.
„Die Leute interessieren sich mehr dafür, wo es mit der Republik hingehen soll, als für Personalfragen“, sagte Kretschmann der „Financial Times Deutschland“. Die Spitze der Ökopartei bereitet derzeit Regeln für eine Urwahl vor, in der die Basis erstmals über eine Doppelspitze mit mindestens einer Frau abstimmen soll. Eine Urabstimmung soll es geben, wenn sich mehr als zwei Kandidaten bewerben.
Kretschmann hält das für falsch: „Ich werbe dafür, dass wir eine konsensuale Lösung anstreben, die uns aus diesem für die Öffentlichkeit wenig spannenden Vorgang herausführt, und uns dann wieder den wichtigen strategischen Weichenstellungen beschäftigen.“ Ein Themenfeld, das die Grünen in Berlin stärker besetzen sollten, sei der schleppend vorangehende Umstieg auf erneuerbare Energien nach dem Atomausstieg: „Es ist doch sehr viel wichtiger, das Thema Energiewende intensiv zu beackern und sich da zu profilieren, als monatelang auf dem Kandidatenkarussell herumzufahren.“