Lammert attackiert Topverdiener

Der Bundestagspräsident übt scharfe Kritik an Managergehältern und droht mit einer gesetzlichen Obergrenze.

Düsseldorf. Bundestagspräsident Norbert Lammert (CDU) geht scharf mit den deutschen Top-Managern ins Gericht und greift die Höhe der Gehälter an. „Das ist durch nichts zu rechtfertigen, schon gar nicht mit entsprechenden Leistungs- und Verantwortungsdifferenzen. Das ist die Verselbstständigung der Gehaltsfindung, die den Verdacht der Selbstbedienung nahe legt“, sagte Lammert der „Süddeutschen Zeitung“.

Indirekt drohte er mit einer gesetzlichen Obergrenze: Wenn freiwillige Beschränkungen nicht eingehalten würden, „dann wächst der Druck zu gesetzlichen Regelungen“.

Lammerts Vorstoß stößt bei der SPD auf Sympathie. „Genauso dringend, wie wir einen allgemeinen gesetzlichen Mindestlohn brauchen, kann ich mir gesetzliche Regelungen für maximale Gehälter vorstellen. Wenn ein Spitzenmanager beispielsweise 5000 Mal mehr verdient als ein Facharbeiter, ist das anmaßend und selbstgerecht“, sagte NRW-Arbeits- und Sozialminister Guntram Schneider (SPD) unserer Zeitung.

Zurückhaltender reagierte der führende Sozialpolitiker der CDU, Karl-Josef Laumann. Der Fraktionschef der CDU im Düsseldorfer Landtag und Bundeschef des Arbeitnehmerflügels CDA sagte: „Ich warne davor, nach der Politik zu rufen. Die Aufsichtsräte müssen ihrer Verantwortung gerecht werden. Kein Manager erhöht sich sein Gehalt selbst.“

Lammert hatte in dem Interview Bankmanager und Finanzmakler ins Visier genommen. Sie würden häufig die Folgen ihrer Fehleinschätzungen beim Steuerzahler reklamieren und gleichzeitig Bonuszahlungen einklagen.