Lob für Steinmeier-Nominierung Lammert zur Gauck-Nachfolge: „Ich wollte schlicht nicht“

Berlin (dpa) - Der lange als neuer Bundespräsident gehandelte CDU-Politiker Norbert Lammert hat die Nominierung Frank-Walter Steinmeiers für das höchste Staatsamt als kluge Entscheidung bezeichnet.

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„Wenn man, was ich unterstreiche, für das Amt des Staatsoberhauptes nicht nur eine integre und angesehene Persönlichkeit sucht, sondern darüber hinaus eine mit ausgewiesener politischer Erfahrung, dann wird man nicht viele finden wie Frank-Walter Steinmeier“, sagte Lammert der in Düsseldorf erscheinenden „Rheinischen Post“ (Mittwoch). Auf die Frage, ob die Nominierung des SPD-Politikers eine kluge Entscheidung der großen Koalition gewesen sei, antwortete der Bundestagspräsident „Ja.“ Er selbst habe das Amt nicht angestrebt. „Ich wollte schlicht nicht.“

Unterstützung äußerte Lammert demnach für die Entscheidung Angela Merkels (CDU), ein viertes Mal für das Amt als Bundeskanzlerin zu kandidieren. Alternativlos sei sie aber nicht. „Es gibt personell und sachlich immer Alternativen“, sagte Lammert. „Das Wesen der Demokratie besteht in der Einsicht, dass es immer Alternativen gibt.“

Merkel hatte den parteiübergreifend geschätzten Bundestagspräsidenten angeblich hartnäckig umworben, die Nachfolge von Joachim Gauck im Schloss Bellevue anzutreten. Für den nächsten Bundestag kandidiert der Bochumer Lammert nicht mehr.