„Demokratiefeindlich“ Landeskirche: Texte in rechter Zeitschrift von Landesbischof Rentzing unvertretbar

Dresden · Sachsens Landesbischof Carsten Rentzing hatte in der rechten Zeitschrift „Fragmente“ Texte veröffentlicht. Die Evangelische Landeskirche äußerte sich nun dazu.

Sachsen Landesbischof Carsten Rentzing gab am Freitag bekannt, sein Amt niederzulegen.

Foto: dpa/Sebastian Kahnert

Die Evangelische Landeskirche hat die Texte von Sachsens Landesbischof Carsten Rentzing in der rechten Zeitschrift „Fragmente“ als unvertretbar bezeichnet. Die in den Jahren 1989 bis 1992 verfassten Texte sind als elitär, nationalistisch und demokratiefeindlich einzustufen, heißt es in einer am Sonntag in Dresden veröffentlichten Erklärung. „Sie sind aus damaliger und heutiger Sicht unvertretbar.“ Von den Texten habe die gesamte Kirchenleitung am 11. Oktober erstmals Kenntnis erhalten.

Der als erzkonservativ geltende Rentzing hatte am Freitag bekanntgegeben, nach der Debatte um seine Person sein Amt niederzulegen. Er war wegen seiner Mitgliedschaft in einer schlagenden Verbindung in die Kritik geraten. „Um ‎Schaden von meiner Kirche abzuwenden, habe ich mich entschieden, mein Amt zum nächstmöglichen ‎Zeitpunkt zur Verfügung zu stellen“, kündigte der 52-Jährige an, der seit 2015 Landesbischof ist.

Zu den in der Zeitschrift „Fragmente“ veröffentlichten Texten habe Rentzing der Kirchenleitung erklärt, dass er diese Zeit in seinem Leben und diese Texte verdrängt habe. Außerdem habe er großes Unverständnis und Scham über das geäußert, was er damals geschrieben hat, so die Landeskirche.

Die Kirchenleitung werde am 21. Oktober auf einer Sitzung entscheiden, wie sie mit dem angekündigten Rücktritt Rentzings umgeht, hieß es. Aktuell sei er in einem lange geplanten Urlaub, also weiterhin formal im Amt. Eine Entscheidung über den Zeitpunkt und die Bedingungen des Ausscheidens müsse die Kirchenleitung fällen.

(dpa)