Lucke erwägt Rückzug von AfD-Spitze
Frankfurt/Main (dpa) - Der AfD-Vorsitzende Bernd Lucke erwägt, im nächsten Jahr nicht mehr für sein Amt zu kandidieren. „Ich habe noch nicht entschieden, ob ich noch einmal antreten werde“, sagte der Chef der rechtskonservativen Partei der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“.
Er wolle ab und zu auch mal wieder Zeit für seine Familie haben. „Vielleicht bieten sich andere Führungspersönlichkeiten an.“
Lucke verband seine Äußerungen mit der Forderung, die Ämter eines alleinigen Parteivorsitzenden - bisher sind es drei - und eines Generalsekretärs zu schaffen. Bei drei Vorsitzenden sei der Koordinationsbedarf zu hoch. „Tatsächlich geht es darum, dass ich entlastet werden muss von dem erdrückenden Arbeitspensum.“
Führende Politiker der Alternative für Deutschland (AfD) hatten zuvor deutlich gemacht, dass sie die Dominanz Luckes brechen wollen. „Es ist wichtig, dass an der Spitze einer Partei unterschiedliche Führungsstile vertreten sind“, sagte Luckes Co-Vorsitzende Frauke Petry dem „Spiegel“. „Die AfD darf keine One-Man-Show sein.“
Zuvor hatte Bundesvorstand Alexander Gauland kritisiert, Lucke sei ein „Kontrollfreak“. Geführt wird die Partei offiziell von drei „Bundessprechern“, Lucke wird aber oft als alleiniger Chef wahrgenommen.