Technischer Defekt „Luftnotlage“: Bundeswehr-Tornados im Irak zwischengelandet
Berlin (dpa) - Ein technischer Defekt hat zwei zum Kampf gegen die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) in der Türkei stationierte Tornado-Jets der Luftwaffe zur Zwischenlandung im Nordirak gezwungen. Die Bundeswehr sprach am späten Montagabend von einer „Luftnotlage“.
Dies sei der offizielle Sprachgebrauch für solche Vorfälle; „zur Sorge um die Sicherheit der Piloten besteht kein Anlass“, betonte am Dienstag ein Sprecher des Verteidigungsministeriums in Berlin. Auch das Einsatzführungskommando in Potsdam wies darauf hin, dass es sich nicht um eine Notlandung gehandelt habe.
Der Defekt wurde den Angaben zufolge am Montagnachmittag durch starke Turbulenzen bei einer routinemäßigen Luftbetankung an einem der Aufklärungsjets verursacht. Die Betankung musste daraufhin abgebrochen werden. Die Piloten entschieden, den nächstgelegenen Flugplatz in Erbil in der nordirakischen Kurdenregion anzusteuern, da eine Rückkehr zum Nato-Stützpunkt im türkischen Incirlik wegen Treibstoffmangels nicht mehr möglich war.
Nach der Landung in Erbil wurde laut Bundeswehr festgestellt, dass die Maschine trotz des Defekts am Tankausleger weiter flugfähig war. Beide Jets wurden am Boden betankt und kehrten am Abend zu ihrem türkischen Stützpunkt Incirlik zurück.
Die Bundeswehr unterstützt von der Nato-Basis aus die Luftangriffe der Militärallianz im Kampf gegen den IS („Counter Daesh“). Sie setzt dabei neben sechs Tornado-Aufklärungsjets ein Tankflugzeug ein. Künftig sollen auch deutsche Soldaten in Nato-Aufklärungsmaschinen des Typs „Awacs“ die Luftangriffe auf IS-Stellungen in Syrien und im Irak unterstützen. Der Bundestag wird voraussichtlich im November über den Einsatz abstimmen.