Mehr Geld vom Land für die berufliche Weiterbildung
Landeszuschuss für Maßnahmen steigt ab September von 500 auf 2000 Euro.
Düsseldorf. Nordrhein-Westfalen erhöht seine Förderung für berufliche Fortbildungsmaßnahmen. Beim sogenannten Bildungsscheck kann vom 1. September an für zwei Jahre ein Zuschuss von maximal 2000 Euro beantragt werden — anstatt bislang 500 Euro, wie Landesarbeitsminister Guntram Schneider (SPD) am Dienstag in Düsseldorf ankündigte.
Grund für die Anhebung: Die bisherige Fördersumme habe sich insbesondere für langfristig angelegte Qualifikationsmaßnahmen als zu gering herausgestellt, erläuterte Schneider. Denn solche Fortbildungsmaßnahmen seien teilweise sehr teuer.
Der Bildungsscheck kann von Beschäftigten direkt beantragt werden sowie von kleinen und mittleren Betrieben mit weniger als 250 Beschäftigten. Auch Existenzgründer und Berufsrückkehrer können das Angebot ein Mal im Jahr nutzen.
Sie alle erhalten einen Zuschuss von 50 Prozent der Kosten. Gefördert werden Weiterbildungsangebote, die der beruflichen Qualifikation dienen — beispielsweise Sprachkurse, EDV-Schulungen und das Erlernen neuer Lern- oder Arbeitstechniken. Ausgenommen sind Qualifizierungen, die sich allein auf den Arbeitsplatz beziehen wie Maschinenschulungen. Seit 2006 nutzten 350 000 Personen das Programm — allein im vergangenen Jahr waren es 30 000. Finanziert wird es über Mittel aus dem Europäischen Sozialfonds.
Das Land will nach Angaben von Schneider mit dem Programm dem drohenden Fachkräftemangel entgegenwirken. Der Minister betonte, dass es in NRW einen solchen allgemeinen Mangel noch nicht gebe. Allerdings sei der Bedarf an qualifizierten Mitarbeitern in einigen Branchen bereits hoch. Dazu gehörten die Pflege und die Metall- und Elektroindustrie.
Seit Januar gibt es ein weiteres Landesprogramm im Kampf gegen den Fachkräftemangel: die „Beratung zur beruflichen Entwicklung“. Das Angebot richtet sich an Menschen, die sich beruflich verändern müssen oder wollen sowie an Berufsrückkehrer, wie Schneider betonte. Die Berater in den landesweit 80 Anlaufstellen helfen bei der Neuorientierung und der Weiterbildung. Sie unterstützen zudem Zuwanderer bei der Anerkennung von im Ausland erworbenen Abschlüssen.