Merkel wirbt für Freihandelsabkommen der EU und Japan
Tokio (dpa) - Bundeskanzlerin Angela Merkel hat zum Abschluss ihrer Japan-Reise für das geplante Freihandelsabkommen zwischen dem Inselstaat und der Europäischen Union geworben.
Nach einer Besichtigung der Produktionsstätte des Lastwagenbauers Mitsubishi Fuso in Kawasaki nahe Tokio sagte Merkel, kleine Unterschiede bei den Abgasnormen bedeuteten unglaublich viel Aufwand bei den Prüfungen von Lastwagen. Darum sei ein Freihandelsabkommen wichtig und könne von Erfolg gekrönt sein.
Bei Mitsubishi Fuso handelt es sich um ein Gemeinschaftsunternehmen der Daimler AG und der japanischen Mitsubishi Corporation, wobei der Anteil von Daimler fast 90 Prozent ausmacht. Mit rund 11 000 Mitarbeitern ist es das größte deutsche Unternehmen in Japan. Hier werden zu einem kleinen Teil auch Hybrid-Lastwagen gebaut.
Merkel sagte kurz vor ihrer Rückreise nach Berlin zur Bilanz ihres kurzen Besuches in Japan: „Es gibt viele Gemeinsamkeiten, es gibt Unterschiede, aber es gibt gute Gründe, die Beziehungen zwischen (...) Deutschland und Japan zu intensivieren.“ Nicht nur in der Wirtschaftspolitik, sondern auch bei Fragen der Sicherheitspolitik und des demografischen Wandels. Letzterer mache deutlich, dass Frauen mehr gefördert werden müssten. Am Morgen hatte sich die Kanzlerin mit Frauen in Führungspositionen getroffen.
Wie schon bei einem Besuch in Washington informierte Merkel sich über Probleme von Frauen auf Top-Posten. Die Gleichberechtigung und Förderung der Selbstständigkeit von Frauen ist für die Kanzlerin eines der zentralen Themen der deutschen G7-Präsidentschaft.
Im Juni kommt Merkel mit den Staats- und Regierungschefs der USA sowie von Kanada, Japan, Italien, Frankreich und Großbritannien auf Schloss Elmau in Bayern zum G7-Gipfel zusammen. Dabei soll über das Thema gesprochen werden. Zu den Zielen gehören eine bessere Vereinbarkeit von Beruf und Familie, die gleiche Bezahlung wie Männer sowie die frühe Förderung von Frauen mit Bildungsangeboten.