Mordwaffe der Zwickauer Terrorzelle aus der Schweiz
Berlin (dpa) - Die Ermittler des Bundeskriminalamts sind nach Informationen der „Süddeutschen Zeitung“ im Fall der Mordwaffe der neonazistischen Zwickauer Terrorzelle ein Stück vorangekommen.
Die zwischen 2000 und 2006 bei Morden an acht türkischen und einem griechischen Kleinunternehmer verwendete Ceska, Modell 83, sei in den 90er Jahren in der Schweiz von einem Waffenliebhaber gekauft worden, schreibt das Blatt.
Die Familie des inzwischen verstorben Mannes unterhalte familiäre Beziehungen nach Ostdeutschland. Die Witwe stamme aus Thüringen und habe dort Verwandte. Die Ermittler prüften jetzt, ob die Waffe zur Hinterlassenschaft des Toten gehört habe und an wen sie weitergegeben worden sei.
Der inzwischen inhaftierte Holger G., der im Verdacht steht, 2001 oder 2002 als Kurier des früheren NPD-Funktionärs Ralf Wohlleben der Terrorzelle eine Waffe verschafft zu haben, solle in den nächsten Tagen alle 19 Waffen der Terrorbande gezeigt bekommen. Die Fahnder erhofften sich davon eine Identifizierung der Waffe, die er den Terroristen ins Versteck gebracht haben soll. Bislang habe er erklärt, er wisse nicht, um welche Waffe es sich gehandelt habe.
Eine gute Woche nach dem öffentlichen Fahndungsaufruf wegen der Mordserie von Neonazis hat sich die Zahl der Hinweise aus der Bevölkerung mehr als verdoppelt. Bislang seien 508 Hinweise eingegangen, sagte am Freitag ein Sprecher der Bundesanwaltschaft. Die Auswertung laufe noch.