Reichsbürgerbewegung in Bayern und Sachsen-Anhalt Mutmaßliche "Reichsbürger" in Bayerns Polizei - Erneuter Angriff auf Beamte in Sachsen-Anhalt

Berlin. Die bayerische Polizei beschäftigt selbst mehrere mutmaßliche "Reichsbürger". Wie Bayerns Innenminister Joachim Herrmann (CSU) am Donnerstag in der BR-Nachrichtensendung "Rundschau" sagte, laufen gegen vier Polizisten Disziplinarverfahren wegen Verbindungen zu den sogenannten "Reichsbürgern".

Auf dem Grundstück des „Reichsbürgers“ von Georgensgmünd ist eine Flagge mit der Aufschrift „Plan“ zu sehen.

Foto: Nicolas Armer

Ein Beamter sei bereits im Frühjahr vom Dienst suspendiert worden. Bei den drei weiteren Polizisten seien die Untersuchungen noch nicht abgeschlossen. Sollten sich Zweifel an der Verfassungstreue der verdächtigten Beamten ergeben, müssten diese die Polizei verlassen, sagte Herrmann.

Am Donnerstagmorgen war ein 32-jähriger Polizist gestorben, der bei einer Razzia im fränkischen Georgensgmünd von einem Anhänger der "Reichsbürger"-Bewegung niedergeschossen worden war. Die "Reichsbürger" lehnen die Bundesrepublik und damit auch ihre Gesetze und Institutionen wie die Polizei ab.

Derweil gab es am Donnerstagmittag erneut einen Angriff von "Reichsbürgern" auf Polizeibeamte. In einem Bürger-Center der Stadt Salzwedel in Sachsen-Anhalt haben nach Polizeiangaben ein „Reichsbürger“ und seine Ehefrau auf Beamte eingeschlagen. Der 43-Jährige hatte sich geweigert, das Amt zu verlassen. Die Mitarbeiter riefen daraufhin die Sicherheitskräfte, um ihr Hausrecht durchzusetzen, wie die Polizei am Abend mitteilte.

Als der Mann die Polizisten sah, beschimpfte er sie als Nazis und schlug unvermittelt auf sie ein. Die Polizisten wehrten sich - da wurden sie auch von der 34-jährigen Ehefrau angegriffen. Das Paar wurde schließlich zum Verlassen des Bürger-Centers gezwungen. Ein Polizeibeamter und der Angreifer kamen zur ambulanten Behandlung in ein Krankenhaus.