Noch nie so viele Demonstrationen in Berlin wie 2015
Berlin (dpa) - Berlin wird in diesem Jahr voraussichtlich einen neuen Rekord verzeichnen: Die Behörden rechnen mit insgesamt mehr als 5000 Demonstrationen in der Hauptstadt. Bis zum 17. Dezember zählte die Polizei schon 4901 Kundgebungen und Demonstrationszüge.
Im vergangenen Jahr gab es 4959 Versammlungen - auch das war damals bereits ein Spitzenwert. Polizeipräsident Klaus Kandt sagte der Deutschen Presse-Agentur: „Die Erwartung, dass es in diesem Jahr bei den Demonstrationen etwas weniger wird, hat sich nicht bestätigt. Es ist seit drei Jahren eine Anspannung auf hohem Niveau.“ Das werde sich auch in den nächsten beiden Jahren kaum verändern. Im kommenden Jahr wird in Berlin gewählt, 2017 ist Bundestagswahl - in Wahljahren wird erfahrungsgemäß immer besonders viel demonstriert.
Berlin konnte in diesem Jahr bei Demonstrationen weniger auf die Unterstützung anderer Polizeibehörden zählen als früher. „Wir hatten das Problem, dass andere Bundesländer und die Bundespolizei uns nicht so stark wie in der Vergangenheit unterstützen können. Das hat mit dem Flüchtlingsthema zu tun. Besonders die Bundespolizei muss hier viele Leute abstellen.“
Die Polizei stufte 14 Demonstrationen als gewalttätig ein. Im vergangenen Jahr waren das 15. Die bekannteste Krawall-Demonstration am 1. Mai hat sich aus Sicht der Polizei aber zum Positiven verändert. „Ich bin da sehr zufrieden und auch guter Dinge, dass wir die Zusammenarbeit mit dem Bezirk und den Veranstaltern des MyFestes fortführen werden. Das ist für uns sehr wichtig“, sagte Kandt.