Notfalls mit der Keule
Höhere Strafen oder Bußgelder bei Etikettenschwindel, wie sie der Aktionsplan von Bund und Ländern vorsieht, haben einen Schönheitsfehler: Sie halten die Betrüger nicht ab, wenn saftige Gewinne winken.
Vor allem verhindern sie nicht, dass Produzenten sich aus der Verantwortung stehlen können — indem sie sich wie derzeit als Opfer von Betrügern gerieren. Sanktionen helfen nur, wenn sie die tatsächlichen Verantwortlichen treffen — und wenn sie im Fall der Fälle gravierende wirtschaftliche Folgen hätten, also notfalls Produktions- oder Handelsverbote. Das dürfte sich die Politik aber kaum trauen.
Sinnvoller ist ohnehin, deutlich früher anzusetzen. Durch lückenlose und verpflichtende Kontrollen schon bei der Herstellung von Fertigkost; und einer auch für Laien verständlichen Kennzeichnung aller Zutaten und deren regionaler Herkunft.