Osttimor fordert australischen Truppenabzug
Sydney (dpa) - Osttimors Regierungschef Xanao Gusmao hat Australien am Freitag zum Abzug seiner Friedenstruppen aus dem Land im Pazifik aufgefordert.
Nach Gusmaos Darstellung sei die Lage in dem Land, das nach langjähriger Besetzung durch Indonesien erst 2002 unabhängig wurde, inzwischen so stabil, dass eine ausländische Truppenpräsenz nicht mehr nötig sei, berichteten australische Medien. Regierungssprecher Agio Pereira sagte der Zeitung „The Age“ in Melbourne, dass es seit den Unruhen vor knapp zwei Jahren inzwischen „ein totales Umdenken“ bei der Bevölkerung in Sicherheitsfragen gegeben habe. Die Bevölkerung frage inzwischen „nach Wasser, Straßen und Brücken“, statt wie bisher nach der Armee und nach Überwachung.
Australien hat knapp 400 Soldaten in Osttimor im Einsatz, die Teil der dort stationierten internationalen Friedenstruppen sind. Diese hatten zunächst den Weg der einstigen portugiesischen Kolonie, die 1975 von Indonesien besetzt wurde, überwacht. Seitdem sind in dem Land wiederholt Unruhen ausgebrochen, meist ausgelöst durch meuternde oder unzufriedene Soldaten.