Politiker wollen „Countdown-Ampeln“ für Fußgänger
Berlin (dpa) - Forderungen nach „Countdown-Ampeln“ für Fußgänger stoßen im Bundesverkehrsministerium auf offene Ohren. Man könne das durchaus in Erwägung ziehen, sagte eine Sprecherin am Freitag in Berlin.
Gesetzgeberischen Handlungsbedarf sieht das Ministerium allerdings nicht. Die Kommunen könnten das schon heute in Eigenregie entscheiden.
Verkehrspolitiker von Union und FDP hatten in der „Saarbrücker Zeitung“ (Freitag) für Ampeln geworben, die den Fußgängern anzeigen, wie viele Sekunden die Rotphase noch dauert. Die Zahl der Fußgänger, die die Straße bei Rot überquert, verringere sich so deutlich, sagte der FDP-Bundestagsabgeordnete Oliver Luksic. „Das ist ein Gewinn für die Verkehrssicherheit.“ Auch der CDU-Parlamentarier Thomas Jarzombek nannte ein solches System „begrüßenswert und für Fußgänger überall interessant“.
In anderen Ländern - zum Beispiel in den USA und in Dänemark - sind „Countdown-Ampeln“ bereits üblich. In Hamburg waren sie vor einigen Jahren erfolgreich getestet worden - die Zahl der „Rotläufer“ hatte dem Bericht zufolge deutlich abgenommen. Berlin experimentiert seit dem vergangenen Jahr mit blinkenden Lichtsignalen. Sie signalisieren den Fußgängern, dass die Rot- oder Grünphase gleich endet. Auch „Countdown-Ampeln“ sollen in der Hauptstadt noch in diesem Jahr getestet werden.
Das Verkehrsministerium sieht den Countdown bei Fußgängerampeln zwar positiv, doch für Autos lehnt man das Sekundenzählen ab. Die Ministeriumssprecherin erklärte, bei Tests mit Autofahrern habe sich dieses Modell nicht bewährt.