Pro: Ohne Quote bleibt die Gesellschaft eine verkrustete Männerwirtschaft
Eine Quote für Frauen zu fordern, ist ziemlicher Quatsch. Ohne sie bleibt die Gesellschaft aber auf Dauer was sie ist — eine verkrustete Männerwirtschaft. Zum Contra von Anja Clemens geht es hier
Im Grunde ist es ein Armutszeugnis, dass im 21. Jahrhundert ernsthaft über eine gesetzliche Frauenquote für die Chefetagen der Wirtschaft diskutiert werden muss. Vollkommen unstrittig ist, dass Frauen den Machern und Entscheidern in Anzug und Krawatte ebenbürtig, ja in einigen Punkten sogar überlegen sind.
Dennoch ist die Bartfraktion weit in der Überzahl — nicht nur in den Aufsichtsräten, die Ungleichbehandlung von Männern und Frauen findet sich nach wie vor auf vielen Ebenen. Damit muss endlich Schluss sein.
Mit plötzlicher Einsicht ist allerdings nicht zu rechnen. Was also tun? Richtig, eine Quote muss her! Selbst wenn sie, wie derzeit zu beobachten, nur unter heftigsten Geburtsschmerzen zur Welt kommen könnte. Um im Bilde zu bleiben: Die Quotierung ist ein hässliches, ein ungeliebtes Kind. Aber es hat Talente, — und es hat Potenzial. Nämlich auf lange Sicht die verkrustete Männerwirtschaft aufzubrechen. Wohl an denn, zur Not eben per Gesetz.