Reederei: „Atlantic Cruiser“ transportierte keine Waffen

Emden (dpa) - Der in der Türkei festliegende deutsche Frachter „Atlantic Cruiser“ hatte nach Angaben seiner Emder Reederei zu keiner Zeit Kriegsmaterial für Syrien geladen. Allerdings seien neben normalem Stückgut 31 Tonnen seismografische Sprengkapseln an Bord.

Das teilte die Reederei Bockstiegel am Freitag mit. Diese Kapseln würden für die Suche nach Erdgas und -öl im Gestein verwendet und seien für die Hafenstadt Bar in Montenegro bestimmt. Das Schiff habe freiwillig den türkischen Hafen Iskenderun angesteuert, nachdem eine syrische Oppositionsgruppe mit der Zerstörung des Frachters gedroht habe.

Die Untersuchung der „Atlantic Cruiser“ wegen möglicher Waffenlieferungen an Syrien wird noch mehrere Tage dauern. Die syrische Opposition hatte über schwere Waffen sowie Munition an Bord der „Atlantic Cruiser“ berichtet. Nach einem tagelangen Versteckspiel in den Gewässern zwischen Zypern und Syrien war das Schiff in der Nacht zum Mittwoch in türkische Hoheitsgewässer eingefahren und dann nach Iskenderun geschleppt worden.

Die Reederei dementierte frühere Berichte, wonach der Frachter stundenlang nicht zu orten gewesen sei. Die Marine des EU-Staates Zypern, die Reederei und der Flaggenstaat Antigua/Barbuda hätten das Schifff mit dem satellitengestützten Überwachungssystem LRIT („Long Range Identification and Tracking“) überwacht. Das öffentlich zugängliche AIS-Überwachungssystem funktioniere dagegen nur auf Ultrakurzwelle ohne ausreichende Reichweite. Die Reederei könne alle Angaben und den Routenverlauf des Schiffes seit dem Start in Mumbai (Indien) lückenlos belegen.