Rettungsaktion für Ausländer in Zentralafrika
Kapstadt (dpa) - Nach dem Rücktritt des Interimspräsidenten in der Zentralafrikanischen Republik organisiert eine UN-Organisation Rettungsflüge für Ausländer.
Die Internationalen Organisation für Migration (IOM) teilte mit, sie sei von mehreren afrikanischen Staaten gebeten worden, ihre Staatsbürger aus dem Krisengebiet auszufliegen. Dazu gehören Tschad, Niger, Mali, der Sudan und die Demokratische Republik Kongo.
Mehr als 60 000 Menschen aus den Nachbarstaaten der Zentralafrikanischen Republik hätten zuvor in ihren Botschaften darum gebeten, außer Landes gebracht zu werden, sagte die für Westafrika zuständige IOM-Direktorin Carmela Godeau. Knapp die Hälfte habe das Land bereits verlassen. Etwa 2,2 Millionen Menschen, also die Hälfte der Bevölkerung im Land, benötigen nach Angaben der Vereinten Nationen humanitäre Hilfe.
Interimspräsident Michel Djotodia war am Freitag zurückgetreten. Djotodia flog laut französischen Medienberichten am Samstag nach Benin, wo er Asyl beantragen wollte. Sein Rebellenbündnis Seleka hatte vor zehn Monaten bei einem Staatsstreich den damaligen Präsidenten François Bozizé gestürzt.
Der Rücktritt folgte auf Druck der Nachbarländer. Die regionale Staatengemeinschaft CEEAC warf Djotodia vor, die religiös-motivierte Gewalt in seinem Land nicht in den Griff bekommen zu haben. Die blutigen Massaker zwischen muslimischen Rebellen und christlichen Milizen gehen weiter. Versuche, die Gruppen zu entwaffnen, sind bislang gescheitert.