Rösler will beim Netzausbau mehr Macht für den Bund

Berlin (dpa) - Bundeswirtschaftsminister Philipp Rösler (FDP) hat eine Beschleunigung des Stromnetzausbaus durch den Bund angekündigt: „Mit dem neuen Netzentwicklungsplan will der Bund Projekte mit besonderer Priorität selbst in die Hand nehmen.“

„400 Kilometer Stromautobahnen sollen von der Bundesnetzagentur in Eigenregie geplant werden“, sagte Rösler der „Passauer Neuen Presse.

Nach Schätzungen der Deutschen Energie-Agentur (dena) sind rund 4500 Kilometer an neuen Höchstspannungsleitungen notwendig, um Windstrom aus dem Norden in den Süden zu bekommen. Hinzu kommen tausende Kilometer neuer Netze auf der regionalen Verteilebene.

Der Netzentwicklungsplan werde in der kommenden Woche vorliegen, sagte Rösler, der am Dienstag mit Kanzlerin Angela Merkel und dem neuen Umweltminister Peter Altmaier (beide CDU) die für den Netzausbau zuständige Bundesnetzagentur in Bonn besuchen wird.

„Alle müssen sich darüber im Klaren sein, dass die Energiewende ein Mehr-Generationen-Projekt ist und nicht von heute auf morgen realisierbar ist“, sagte Rösler. „Wir benötigen klare Absprachen zwischen Bund und Ländern, aber auch auf europäischer Ebene.“