Rechtsanwalt Ralf Höcker Sprecher der Werteunion tritt nach drastischen Drohungen zurück

Berlin · Der Sprecher der rechtskonservativen Werteunion, Ralf Höcker, hat alle politischen Ämter niedergelegt.

Foto: dpa/Horst Galuschka

Im Onlinedienst Facebook begründete er diesen Schritt am Donnerstag mit Drohungen und Anfeindungen gegen ihn. Ihm sei "auf denkbar krasse Weise" klar gemacht geworden, "dass ich mein politisches Engagement sofort beenden muss, wenn ich keine 'Konsequenzen' befürchten will", schrieb Höcker.

Die Ansage sei "glaubhaft und unmissverständlich" gewesen, fügte er hinzu. "Ich beuge mich dem Druck und lege mit sofortiger Wirkung alle meine politischen Ämter nieder und erkläre den Austritt aus sämtlichen politischen Organisationen." Höcker erklärte weiter, er werde schon seit längerem bedroht und angefeindet. Auch anonyme Morddrohungen habe er erhalten.

"Wir sind das Ziel einer konzertierten Verleumdungs- und Beleidigungsaktion", schrieb Höcker. Als Anwalt habe er zwar "ein dickes Fell", was er jedoch "heute erlebt habe, toppt alles".

Die Werteunion sieht sich selbst als "konservative Basisbewegung in der CDU/CSU". Sie argumentiert, dass die CDU unter Bundeskanzlerin und Ex-Parteichefin Angela Merkel zu weit nach links gerückt sei und wieder konservativere Positionen vertreten müsse.

Die Werteunion firmiert als eingetragener Verein und zählt nicht zu den offiziellen Parteigliederungen. Sie steht auch innerhalb der Union in der Kritik, da ihr Nähe zur AfD vorgeworfen wird. Bei der Ministerpräsidenten-Wahl in Thüringen hatte die Werteunion die Wahl des - inzwischen zurückgetretenen - FDP-Politikers Thomas Kemmerich begrüßt, die durch die Stimmen der AfD ermöglicht worden war.

noe/mkü

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(AFP)