Studium: Köln und Bonn verlassen Uni-Ranking
Hochschulen kritisieren System der CHE-Liste.
Düsseldorf. Für viele Abiturienten steht sie nun an, die Frage nach der Studienwahl: Was kann ich wie und wo studieren? Einen Überblick über Studiengänge bieten Ranglisten. Das bekannteste hat das Centrum für Hochschulentwicklung: das CHE-Ranking. Es bewertet etwa Studierbarkeit oder Bibliotheksausstattung.
Zwei große Universitäten in Nordrhein-Westfalen fehlen in dem kürzlich veröffentlichten Ranking: die Universitäten Bonn und Köln — zusammen studieren dort mehr als 70 000 junge Menschen. Während Bonn bereits vor zwei Jahren ausgestiegen ist, hat sich die größte Hochschule in NRW, die Kölner Universität, erst für das diesjährige Ranking dazu entschieden. Andere Hochschulen beenden ihre Beteiligung nicht komplett, vielmehr melden sich einzelne Fachbereiche ab.
Das Ranking wird mittels einer Umfrage erstellt. Studierende werden dazu aufgefordert, einen Fragenkatalog zu beantworten. „Die beiden Hochschulen hatten Bedenken, die mit der Vorgehensweise zusammenhängen“, sagt Petra Giebisch vom CHE. Sie betont, dass man reagiert habe und das Verfahren verfeinert worden sei.
„Das Ranking stellt ein verzerrtes Bild der Wirklichkeit dar“, kontert Andreas Achut, Sprecher der Uni Bonn. Das CHE stütze sich auf eine dünne Datenbasis. Außerdem könnten die Studierenden ihre Studiengänge nicht mit denen an anderen Universitäten vergleichen.
In Köln sieht man das genauso. „Das Ranking unterscheidet nicht fein genug“, sagt Sprecher Patrick Honecker. Andere Universitäten sehen das Ranking weniger kritisch.
Die Hochschulleitung der Bergischen Universität in Wuppertal „vertritt die Auffassung, dass bei aller Kritik an vielen Rankings diese auch verwertbare Informationen zur Verbesserung insbesondere von Bedingungen des Lehrens, Lernens und Forschens liefern“, so die Pressestelle. Sowohl die Uni Köln als auch die Uni Bonn sind bereit, sich wieder am Ranking zu beteiligen, sobald sich das System verbessert habe.