Fahndung in Niedersachsen Supermarktüberfälle: Spur führt zu früheren RAF-Mitgliedern

Frühere RAF-Mitglieder könnten auch mehrere Supermärkte überfallen haben. Das niedersächsische Landeskriminalamt prüft offenbar entsprechende Indizien.

Ausschnitt des Fahndungsplakats, mit dem das LKA Niedersachsen nach Ernst-Volker Staub und Burkhard Garweg fahndet.

Foto: Screenshot/LKA Niedersachsen

Verden (AFP). Die nach zwei Überfällen auf Geldtransporter wieder ins Visier der Ermittler geratenen mutmaßlichen früheren RAF-Mitglieder Ernst-Volker Staub, Burkhard Garweg und Daniela Klette könnten laut Medienberichten auch für mehrere Supermarktraube verantwortlich sein. Das berichteten "Der Spiegel" und "Zeit Online" am Freitag unter Verweis auf die laufenden umfangreichen Ermittlungen des niedersächsischen Landeskriminalamts (LKA).

Es handle sich bislang jedoch nur um indiziengestützte Vermutungen, schrieben beide Medien. Beweise gebe es nicht. Staub, Garweg und Klette sollen zur sogenannten dritten Generation der deutschen Terrororganisation RAF gehört haben, die sich 1998 für ausgelöst erklärte. Im vorigen Jahr versuchten sie den Behörden zufolge, Geldtransporter in den niedersächsischen Städten Stuhr und Wolfsburg zu überfallen.

DNA-Spuren in den Fluchtautos führten die Ermittler auf die Spur des Trios, das seit den 90er Jahren untergetaucht ist. Sie gehen davon aus, dass sie mit den Überfällen ihren Lebensunterhalt bestreiten wollen. Hinweise auf terroristische Aktivitäten gibt es nicht.

Ein Sprecher des niedersächsischen Landeskriminalamt in Hannover wollte die Berichte am Freitag nicht kommentieren und verwies auf die für die Ermittlungsführung zuständige Staatsanwaltschaft in Verden. Diese war zunächst nicht erreichbar.