Teil der Exit-Strategie Umstrittene Corona-App bald einsatzbereit

Berlin · Die geplante Handy-App zur Analyse der Corona-Infektionswege ist nach den Worten von Kanzleramtschef Helge Braun sehr bald einsatzbereit - schon in den kommenden Tagen oder spätestens Wochen.

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Weiter sagte der CDU-Politiker am Montag in der Sendung „Frühstart“ der RTL/ntv-Redaktion, eine solche Tracking-App sei Teil der Exit-Strategie der Bundesregierung, um die angeordneten Kontaktverbote und andere Beschränkungen schrittweise lockern zu können. Konkret werde darüber nach Ostern gesprochen.

Zu den Voraussetzungen für Lockerungen zählen nach seinen Worten mehr Intensivbetten, aber eben auch eine verbesserte Kontaktverfolgung von Infizierten. „Dabei spielt die Tracking-App, die dem EU-Datenschutz genügen muss, eine entscheidende Rolle - und mehr Personal für die Gesundheitsämter.“

Eine Expertengruppe habe kürzlich das technische Konzept veröffentlicht. „Alle, die diese App entwickeln möchten, können auf diesem Konzept aufbauen“, sagte Braun. Der Kanzleramtschef forderte zudem ein europaweit einheitliches Programm. „Wir brauchen das in jedem Fall EU-weit.“ Das begründe sich allein durch den europäischen Binnenmarkt und die zahlreichen Pendler, die jeden Tag die Grenze überquerten. „Das Schlimmste, was uns passieren kann, ist, dass es jetzt viele verschiedene Tracking-Apps gibt.“

Die Technik zur Nachverfolgung von Corona-Infektionsketten wird aktuell in Berlin von Soldaten in der Julius-Leber-Kaserne getestet. Es geht dabei um eine App, die Bürger freiwillig installieren könnten und die sie ohne Preisgabe von Namen oder Standortdaten anonymisiert warnt, wenn sie Kontakt mit einem bestätigten Infizierten hatten. Eine schnelle Verfügbarkeit dieser Technologie gilt als eine Möglichkeit, die Ausbreitung des Coronavirus zu bremsen, wenn irgendwann die aktuellen Einschränkungen des öffentlichen Lebens gelockert werden.

(dpa)