#YallaCSU: Spott und Kritik über CSU-Sprachvorgaben
München (dpa) - Der Leitantrags-Entwurf der CSU mit Deutsch-Vorgaben für Ausländer sorgt im Internet für Spott und Häme. Im Kurznachrichtendienst Twitter äußern sich Nutzer in ganz Deutschland unter dem Hashtag „#YallaCSU“ amüsiert bis entsetzt über den Parteivorschlag.
Der Name des Hashtags ist ein ironischer Ermunterungszuruf nach dem arabischen „Yalla“, das übersetzt etwa „Los, auf geht's!“ bedeutet.
„Ich spreche ab sofort kein Bayerisch mehr zu Hause, sondern nur noch Deutsch...“, kündigt eine Twitter-Nutzerin an. Viele äußern Zweifel an den Hochdeutschkenntnissen der Bayern. Auch die ironische Frage, ob die katholische Messe bald auf Deutsch gelesen werde, ist zu lesen. Ein anderer Nutzer vermutet: „Die #YallaCSU-Debatte ist nur ein Trick, um vom Maut-Debakel abzulenken.“ Auch „knallhartes rechtspopulistisches Kalkül“ wird hinter dem Vorschlag vermutet.
Peter Tauber, der Generalsekretär der Unions-Schwester CDU, hatte ebenfalls in Twitter geschrieben: „Ich finde ja, es geht die Politik nichts an, ob ich zu Hause lateinisch, klingonisch oder hessisch rede.“ In dem Parteitagsentwurf der Christsozialen steht: „Wer dauerhaft hier leben will, soll dazu angehalten werden, im öffentlichen Raum und in der Familie deutsch zu sprechen.“ Das Papier soll beim CSU-Parteitag Ende kommender Woche verabschiedet werden.
Trotz Kritik und Spott von allen Seiten sieht CSU-Generalsekretär Andreas Scheuer keinen Grund, von der Forderung abzurücken, dass Zuwanderer auch in ihrer Familie deutsch sprechen sollen. „Die Entwürfe der Leitanträge zum Parteitag sind gut vorbereitet und breit abgestimmt“, betonte er. „Der Parteivorstand wird diese am Montag unverändert, so wie vorgelegt, intensiv beraten.“