Zeitung: Filmproduzent Groenewold lehnt Deal in Wulff-Affäre ab
Berlin (dpa) - In der Korruptionsaffäre um Ex-Bundespräsident Christian Wulff lehnt Filmproduzent David Groenewold nach einem Bericht der „Bild am Sonntag“ einen Deal mit der Staatsanwaltschaft ab.
Er sei von seiner Unschuld überzeugt und wolle vor Gericht um einen Freispruch kämpfen, schreibt die Zeitung unter Berufung auf Freunde Groenewolds. Er habe diesen gesagt: „Meine Ehre ist nicht käuflich.“ Groenewolds Anwalt war zunächst nicht für eine Stellungnahme zu erreichen.
Demnach würde der Berliner Filmproduzent nicht 30 000 Euro für die Einstellung seines Verfahrens zahlen, sondern es auf einen Prozess ankommen lassen. Groenewold und Wulff müssen sich bis spätestens 8. April entscheiden, ob sie eine Geldauflage zahlen - andernfalls droht ihnen eine Anklage. Bei Wulff geht es um einen Betrag von 20 000 Euro.
Die Staatsanwälte werfen Wulff vor, er habe sich im September 2008 von Groenewold einen Teil der Kosten einer Reise nach München bezahlen lassen. Im Kern geht es um zwei Übernachtungen im Wert von rund 770 Euro. Im Gegenzug soll sich der Politiker für ein Filmprojekt des Produzenten eingesetzt haben. Wulff und Groenewold bestreiten das. Beiden Beschuldigten hat die Staatsanwaltschaft angeboten, gegen eine Geldauflage das Ermittlungsverfahren zu beenden.
Käme es zu einem Prozess gegen Groenewold, müsste Wulff auch dann vor Gericht erscheinen, wenn er für sich selbst die Geldauflage akzeptiere, schreibt die „Bild am Sonntag“ weiter. Er würde dann im Prozess gegen seinen Freund als Zeuge vorgeladen.