Zweifel an möglicher Belastungszeugin im NSU-Prozess
München (dpa) - Nach Ermittlungen des Bundeskriminalamts sind laut einem Bericht des SWR Zweifel an den Aussagen einer möglichen Belastungszeugin im NSU-Prozess entstanden.
Die Frau will Beate Zschäpe im April 2006 mit ihren mutmaßlichen Komplizen in Dortmund gesehen haben - in derselben Woche, in der die Neonazi-Terroristen dort den Kioskbesitzer Mehmet Kubasik erschossen. Auf Antrag der Nebenklage soll die Frau am kommenden Montag vor Gericht gehört werden.
Die Frau habe Zschäpe im April 2006 zusammen mit ihren mutmaßlichen Komplizen Uwe Mundlos und Uwe Böhnhardt sowie einen bulligen und stämmigen „Skinhead“ auf einem Nachbargrundstück in Dortmund gesehen, heißt es in dem Beweisantrag.
Dem SWR-Bericht zufolge könnte es sich dabei allerdings eine bloße Verwechslung handeln: Demnach haben inzwischen BKA-Beamte den früheren Nachbarn der Zeugin vernommen. Er habe gesagt, dass er sich in jener Zeit die Haare rasiert hatte, so dass man ihn für einen Neonazi habe halten können. Und seine Frau sei selbst der Meinung, dass sie Beate Zschäpe ähnlich sehe.