Johann Westhauser: Der Geduldige
Johann Westhauser gehört in diesen Tagen wahrscheinlich zu den geduldigsten Menschen. Der verletzte Höhlenforscher, der seit Pfingstsonntag in der bayerischen Riesending-Schachthöhle in Berchtesgaden auf seine Rettung wartete, ist erfahren genug, um zu wissen, was auf dem Weg nach oben noch auf ihn zukommt.
Der 52-Jährige habe eine Vielzahl an Rettungsübungen absolviert und sei sehr kompetent, berichtet Matthias Leyk, Einsatzleiter der Höhlenrettung Baden-Württemberg. Westhauser ist selbst seit 20 Jahren aktives Mitglied der Höhlenrettung.
Die Einsatzkräfte, die den Techniker für Angewandte Physik des Karlsruher Instituts für Technologie seit dem vergangenen Freitag bergen, erreichten Dienstag bereits eine Tiefe von rund 500 Metern und gehen davon aus, dass Westhauser am Donnerstag oder Freitag endlich wieder das Tageslicht erreichen wird. Die beschwerliche Rettungsaktion, bei der der verletzte Höhlenforscher auf einer Trage liegt, übersteht der Mitentdecker der Riesending-Höhle bisher offenbar gut. Nach Angaben der Rettungskräfte ist sein Zustand trotz der Verletzungen weiterhin stabil.
Westhauser war an Pfingsten durch einen Steinschlag am Kopf verletzt worden und erlitt dabei ein Schädel-Hirn-Trauma. tke