Bayerns 100-Millionen-Euro-Mann Der Kane ist ihr Schicksal

Für den deutschen Fußball ist diese Personalie ein Sündenfall. Stimmen die Gerüchte, dann hat der FC Bayern München für seinen neuen Stürmer Harry Kane mehr als 100 Millionen Euro an Tottenham Hotspur überwiesen.

BMS - Redakteur Stefan Vetter in Berlin am 10.03.2015. [foto : k r o h n f o t o . d e k r o h n f o t o . d e Mathias Krohn Reichsstrasse 46 14052 B E R L I N Tel : 030 - 887 293 86 Fax : 030 - 887 273 87 Handy : 0175 - 7223000 Mail : mathias.krohn@t-online.de Bank : SANTANDER Blz : 50033300 Kto : 260 857 1601 BIC : SCFBDE33XXX IBAN : DE18500333002608571601 Finanzamt B E R L I N/W I L M E R S D O R F Steuernummer : 13 / 404 / 60687 7%Mwst.]

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Damit durchbricht der FCB eine Grenze, die er mit der Verpflichtung des Verteidigers Lucas Hernandez bei 80 Millionen Euro innerhalb der Bundesliga selbst gezogen hatte. Und jetzt? Jetzt gibt es vielleicht kein Halten mehr. Denn die Preise für Fußballspieler werden in Zukunft nicht mehr in Paris, London, Madrid und Barcelona gemacht, sondern von Al-Hilal, Al-Nassr und Al-Ahli. Wo das Öl fließt, ist Million die allerkleinste Recheneinheit.

Nun ist es leicht, den FC Bayern dafür zu verurteilen, dass er sich mit der Verpflichtung Kanes auf die Spuren der Scheichs begeben hat. Zwar besteht zwischen bayrischen Euros und saudischen Petrodollars immer noch ein beträchtlicher Mengenunterschied. Aber die Botschaft ist auch im mittleren internationalen Preissegment eindeutig. Wer im globalen Wettbewerb um Märkte und Titel mithalten will, der muss investieren. Bayern München hat sich entschieden, mit Madrid, London, Barcelona, Manchester und Paris auf Augenhöhe bleiben zu wollen. Das hat auch Folgen für die Bundesliga.

Selbst wenn es am Samstag noch nicht so aussah, wäre es überraschend, sollte der amtierende nicht auch der neue Deutsche Meister sein. National ist der sportliche Wettbewerb vermutlich schon wieder entschieden, weil Geld eben doch Tore schießt. International hingegen ist der FC Bayern München auch mit und dank Harry Kane nur einer von acht bis zehn globalen Fußballkonzernen und mangels Großinvestoren bei Weitem nicht der reichste. Deshalb ist Kane für den FC Bayern auch ein Risiko. Erreichen die Münchener regelmäßig das Halbfinale der Champions League, hat sich der finanzielle Kraftakt wirtschaftlich vermutlich schon gelohnt. Wenn nicht, wird der deutsche Abonnement-Meister in Europa abgehängt. Denn zu weiteren ähnlichen Kapriolen sind die Bayern wahrscheinlich nicht fähig. Der Kane ist ihr Schicksal.