19 000 in Dresden bei Demos für und gegen Flüchtlingszuzug
Dresden/Düsseldrof (dpa) - In Dresden haben sich am Montagabend rund 9000 Menschen der wöchentlichen Kundgebung des sogenannten „Pegida“-Bündnisses entgegengestellt.
Unter dem Motto „Dresden für alle“ zogen sie aus sechs Richtungen zum Rathaus, um ein Zeichen gegen Fremdenfeindlichkeit und Nationalismus zu setzen. Zeitgleich hielt das Bündnis der „Patriotischen Europäer gegen die Islamisierung des Abendlandes“ („Pegida“) seine achte Montagskundgebung in Folge ab. Das Bündnis tritt unter anderem für eine Verschärfung des Asylrechts ein. Diesmal kamen nach Polizeiangaben 10 000 Menschen, so viele wie noch nie.
Die Polizei war mit 1200 Beamten aus mehreren Bundesländern im Einsatz. Nach Ende der „Pegida“-Kundgebung näherten sich einige der Teilnehmer der Gegendemonstration vor dem Rathaus. Dabei flogen auch Feuerwerkskörper in Richtung Gegendemonstranten. Die Polizei führte drei Böllerwerfer zur Personalienfeststellung ab. Die Männer im Alter von 17, 34 und 55 Jahren konnten anschließend gehen. Weitere Zwischenfälle wurden zunächst nicht bekannt.
Organisator des Sternlaufs der Gegendemonstranten war ein breites Bündnis - daran beteiligt unter anderem die christlichen Kirchen, das Islamische Zentrum, die Jüdische Gemeinde, der Ausländerrat, das Bündnis „Dresden Nazifrei“, die Studierendenschaften und die Technische Universität.
Für die Jüdische Gemeinde beschrieb deren Vorsitzende Nora Goldenbogen, wie wichtig es sei, Menschen in Not zu helfen. „Wir Juden wissen das.“ An der Demonstration nahmen auch mehrere Landesminister teil.
In Düsseldorf dagegen fand eine „Pegida“-Kundgebung weit weniger Zulauf als erwartet. Statt 2000 beteiligten sich nur 400 Menschen. Dem Aufruf hatten sich auch rechtsextreme Parteien angeschlossen. Zu Gegendemonstrationen kamen nach Polizeiangaben dagegen fast dreimal so viele Teilnehmer: etwa 1100. Die Polizei, für die es der größte Einsatz dieses Jahres war, hatte 1300 Beamte und Wasserwerfer aufgeboten, um die Gruppen zu trennen und die Bannmeile um den Landtag zu schützen.