Natur Abschuss von Wölfen in NRW rückt näher
Ein Gutachter befürwortet den begrenzten Abschuss von Wölfen in NRW. Die von Landwirten und Jägern in Auftrag gegebene Untersuchung sieht keinen Grund, der einer Jagd widerspricht.
Düsseldorf. Ein von Landwirten und Jägern beauftragter Gutachter hat sich für einen begrenzten Abschuss von Wölfen in Nordrhein-Westfalen ausgesprochen. Der Biologe Hans-Dieter Pfannenstiel sehe „weder stichhaltige juristische noch wildbiologische oder populationsdynamische Gründe, weswegen der Wolf nicht auch in Deutschland planmäßig bejagt werden könne“, teilten der Westfälisch-Lippische Landwirtschaftsverband (WLV) und der Verband der Jagdgenossenschaften und Eigenjagden in Westfalen-Lippe (VJE) am Dienstag mit. Sie hatten die Stellungnahme in Auftrag gegeben.
Die Bauern und Jäger wollen daher eine Debatte über die Regulierung des Wolfsbestandes in NRW. Ansonsten drohten sich die Konflikte zwischen Mensch und Wolf zu verschärfen. „Es muss deutlich mehr passieren als nur eine "Willkommenskultur" für den Wolf auszurufen“, erklärte WLV-Präsident Johannes Röring. In Ostdeutschland und Niedersachsen reiße der Wolf schon immer stärker Schafe und Rinder.
Naturschützer entgegneten, dass die Tötung von Wölfen ein ungeeignetes Mittel zum Schutz von Nutztieren sei. Zudem sei der Wolf aktuell streng geschützt, teilte der Naturschutzbund Deutschland (Nabu) mit. Es könne daher keine Abschussquote geben.
In NRW wurden in diesem Jahr bislang sieben Mal ein Wolf gesichtet. dpa