Bundestagswahl: NRW-CDU stellt Muslimin auf - SPD mit Steinbrück
Vor der Bundestagswahl demonstrieren SPD und CDU in Nordrhein-Westfalen Geschlossenheit. Ihre Spitzenkandidaten Peer Steinbrück und Norbert Lammert können ich über fast einstimmige Ergebnisse freuen.
Bielefeld/Münster (dpa). Ein halbes Jahr vor der Bundestagswahl haben SPD und CDU ihre Landeslisten für Nordrhein-Westfalen aufgestellt. Die SPD wählte am Samstag in Bielefeld ihren Kanzlerkandidaten Peer Steinbrück zum Spitzenkandidaten, die CDU setze in Münster Bundestagspräsident Norbert Lammert auf Platz eins ihrer Liste. Beide Politiker erhielten eine nahezu 100-prozentige Zustimmung.
Steinbrück, der von 2002 bis 2005 NRW-Ministerpräsident war, erhielt 97,7 Prozent der 396 abgegebenen Stimmen. In seiner rund 40-minütigen Rede warf Steinbrück der Union Etikettenschwindel bei vielen Wahlversprechen vor. Die sogenannte Lohnuntergrenze, die Lebensleistungsrente, seien schöne Begriffe, aber vor allem heiße Luft. Und zur Wiedereinführung der Eigenheimzulage und zum Konzept des Familiensplittings sage niemand von der Union, wie die Milliardenkosten finanziert werden sollten.
Die Delegierten der SPD bestätigten mit großer Mehrheit auch die vom Landesvorstand einstimmig empfohlene Landesliste. An Nummer 2 steht die SPD-Bundesschatzmeisterin Barbara Hendricks.
Bei der CDU erhielt Lammert rund 98 Prozent. Dahinter stehen Kanzleramtsminister Ronald Pofalla (Platz 2), CDU-Generalsekretär Hermann Gröhe (4) und NRW-Landesgruppenchef Peter Hintze (5) auf den weiteren Plätzen. In einer Kampfabstimmung um Platz 25 setzte sich Cemile Giousouf durch.
Damit hat erstmals eine muslimische Politikerin aus der NRW-CDU Aussichten auf den Einzug in den Bundestag.