Busse und Bahnen bleiben wegen Warnstreik vielerorts im Depot
Pendler in Nordrhein-Westfalen müssen sich am Mittwoch auf Behinderungen einstellen. In den meisten Regionen des Landes bleiben Busse und Straßenbahnen im Depot. Grund dafür sind neue Warnstreiks im öffentlichen Dienst.
Düsseldorf (dpa/lnw) - In großen Teilen von Nordrhein-Westfalen stehen Busse und Straßenbahnen still. Am Mittwoch hat ein erneuter Warnstreik im öffentlichen Dienst begonnen. „Wir haben eine annähernd hundertprozentige Streikbeteiligung“, sagte der Sprecher der Gewerkschaft Verdi, Günter Isemeyer am Mittwochmorgen.
Die Gewerkschaft Verdi hatte angekündigt, den öffentlichen Nahverkehr weitgehend lahmzulegen. Landesweit würden sich voraussichtlich 12 000 Beschäftigte am Streik beteiligen, sagte Isemeyer. In den großen Städten in Nordrhein-Westfalen sollen nur Linienbusse von privaten Unternehmen fahren. So will die Rheinbahn in Düsseldorf den Verkehr auf 17 Busstrecken aufrechterhalten.
Die Deutsche Bahn und die privaten Bahngesellschaften sind nicht von dem Warnstreik betroffen. Regionalzüge und S-Bahnen sollen wie gewohnt fahren.
Die Verkehrszentrale von Straßen.NRW in Leverkusen registrierte am Morgen zunächst keine erhöhte Verkehrsbelastung auf den Autobahnen in NRW. „Im Moment ist nichts auffällig“, sagte Schichtleiter Jens Scheifgen am Mittwochmorgen. Etwa ab 7.00 Uhr würden jedoch mehr Autos auf den Straßen in die Städte erwartet.
Verdi will mit den Aktionen Druck vor der dritten Tarifverhandlungsrunde am kommenden Montag machen. In der zweiten Runde hatte es zwar eine Annäherung in einzelnen Punkten, aber insgesamt keinen Durchbruch gegeben. Die Gewerkschaften fordern, dass die Einkommen der 2,1 Millionen Angestellten im Bund und in den Kommunen um einen Betrag von 100 Euro und dann zusätzlich um weitere 3,5 Prozent steigen.
Am Donnerstag sollen sich Mitarbeiter von Kindertagesstätten, Stadtverwaltungen und der Müllabfuhr dem Warnstreik anschließen. Auch an Flughäfen sind Arbeitsniederlegungen geplant.
Nordrhein-Westfalen ist in dieser Tarifrunde zum zweiten Mal von Warnstreiks betroffen. Am Dienstag vergangener Woche hatten nach Verdi-Angaben landesweit rund 50 000 Mitarbeiter die Arbeit niedergelegt. Darunter waren auch rund 10 000 Beschäftigte im Nahverkehr. Die meisten Menschen hatten sich auf den Streiktag eingestellt, ein Chaos war ausgeblieben.