Ein Ende mit Schrecken

Man tut gut daran, die Forderung von Bayerns Sozialministerin Haderthauer nach einem sofortigen Stopp des Pflege-Tüv nicht als das übliche Koalitions-Störfeuer aus der CSU abzutun. Denn Haderthauer ist vielleicht die bislang prominenteste Kritikerin des Benotungssystems - sie ist aber beileibe nicht die erste.

Seit Beginn der Überprüfungen warnen Experten und Gesundheitspolitiker davor, dass Heime schlechte Noten in existenziell wichtigen Bereichen durch gute in weniger wichtigen ausgleichen können. Oder zugespitzt formuliert: Was bringt es einem wundgelegenen Pflegebedürftigen, wenn der Pudding schmeckt?

Der Hinweis der Kassen auf die laufende Evaluierung hilft dabei ebenso wenig weiter wie die Warnung, dass ein Stopp einen Rückschritt bedeute. Denn wichtig für Angehörige ist es, dass sie ein verlässliches System der Benotung an die Hand bekommen - und eben nicht irgendeins. Daher wäre eine Reform des Systems angebracht. Jetzt ist es dafür noch nicht zu spät.

wibke.busch@wz-plus.de