Ex-Gesundheits- </br>ministerin Steffens wechselt zur Krankenkasse
Barbara Steffens leitet ab Juli die NRW-Landesvertretung der Techniker.
Düsseldorf. Barbara Steffens (56) hat ab dem 1. Juli einen neuen Job. Die ehemalige NRW-Gesundheitsministerin und heutige umweltpolitische Sprecherin der Grünen im Landtag übernimmt dann die Leitung der NRW-Landesvertretung der Techniker Krankenkasse (TK). Die schon seit Wochen gehandelte Personalie wurde am Montag vom stellvertretenden TK-Vorstandsvorsitzenden Thomas Ballast beim Neujahrsempfang der Landesvertretung in Düsseldorf offiziell bestätigt.
Sie werde ihr Landtagsmandat mit dem Stellenwechsel niederlegen, kündigte Steffens an. Davon profitiert der frühere Düsseldorfer Landtagsabgeordnete Stefan Engstfeld (48), der damit als nächster Nachrücker ab Sommer in den Landtag zurückkehrt.
Steffens war von 2010 bis 2017 Gesundheitsministerin unter Ministerpräsidentin Hannelore Kraft (SPD). Dass sie nun die Seiten wechselt und künftig für Vertragsgestaltung, Lobby- und Öffentlichkeitsarbeit zuständig ist, sieht sie nicht als Problem. Die gesetzlich geforderte einjährige Karenzzeit halte sie ein „und ich habe von mir aus den Dialog mit der Ehrenkommission gesucht“. Das Gremium ist für die Prüfung möglicher Interessenkonflikte zuständig. „Ich fände es fatal, wenn man die Kompetenzen, die man als Ministerin erworben hat, nie wieder einsetzen könnte“, sagte Steffens dieser Zeitung.
Gesundheitspolitik sei immer ihre politische Herzensangelegenheit gewesen. „Aber als Abgeordnete kehrt man nicht in den früheren Fachbereich als Ministerin zurück. Auf parlamentarischer Ebene hätte ich das Themenfeld also nie wieder bearbeiten können.“
Zudem sei sie in die TK „hineingeboren und Verfechterin der gesetzlichen Krankenversicherung als Solidarsystem“. Daher sei sie auch als Ministerin Mitglied in der Techniker geblieben. Steffens wird Nachfolgerin von Günter van Aalst, der die TK-Landesvertretung seit ihrer Gründung vor 28 Jahren geleitet hat und Ende März in den Ruhestand wechselt. Sie stehe vor der Herausforderung, den Spagat zwischen Regionalität und den bundesweiten Interessen der TK zu gestalten, gab er seiner Nachfolgerin mit auf den Weg. Daher sei sie auch mit Augenmaß ausgewählt worden. „Denn man muss sich durchsetzen können.“
Und welche Herausforderungen sieht Steffens angesichts der demografischen Entwicklung auf die Gesundheitspolitik zukommen? Da nennt sie drei: die Weiterentwicklung der Telemedizin, die Versorgungssicherheit auf dem Land und eine ausreichende Zahl an Pflegekräften. er