FDP stellt die Hauptschule in Frage
Schon denken einige Kommunen an die Schließung ihrer Hauptschulen, darunter auch CDU-geführte Gemeinden wie Horstmar und Schöppingen. Allein die NRW-CDU will am System festhalten und zeigt sich empört.
<strong>Düsseldorf. Die nordrhein-westfälische FDP setzt ihren Koalitionspartner CDU zur Hälfte der gemeinsamen Legislaturperiode gehörig unter Druck. FDP-Landeschef Andreas Pinkwart, gleichzeitig Hochschulminister und stellvertretender Ministerpräsident, forderte am Montag eine "ergebnisoffene Diskussion" über die Schulstruktur in NRW. Dabei stellte er ausdrücklich die Zukunft der Hauptschule in Frage. Pinkwart brachte stattdessen eine "regionale Mittelschule" ins Spiel, in der Haupt-, Real- und Gesamtschule aufgehen sollen.
Im kommenden Jahr soll ein Bildungskongress entscheiden
"Wir müssen das vor der nächsten Landtagswahl 2010 diskutieren", forderte Pinkwart. Im kommenden Jahr werde sich ein FDP-Bildungskongress mit dem Thema befassen. Dabei ist klar, dass Pinkwart und die FDP-Landesspitze derzeit das Modell einer Mittelschule favorisieren. Beim Koalitionspartner sorgte der Vorstoß für Verstimmung. CDU-Fraktionschef Helmut Stahl mahnte, Pinkwart belaste "massiv das Klima" in der Koalition. Er erwarte von ihm, klar zu stellen, wo die NRW-FDP stehe.
Die demografische Entwicklung und der Elternwille haben Pinkwart und die FDP zum Nachdenken bewegt. Ihnen schwebt nun auch eine "pädagogische Verzahnung" der Schulformen unterhalb des Gymnasiums vor. Das ist deutlich weitreichender als der Plan der CDU, der nicht über eine Verbundschule zwischen Haupt- und Realschule hinausgeht.