NRW-Innenminister nimmt Stellung Jäger zur Razzia: Empfindlicher Schlag gegen Extremisten
Düsseldorf. Nordrhein-Westfalens Innenminister Ralf Jäger (SPD) hat das Verbot der Vereinigung „Die wahre Religion“ als erfolgreichen Schlag gegen radikale Islamisten bewertet. „Wir haben das Verbot gemeinsam mit dem Bund rund ein Jahr lang vorbereitet“, erklärte Jäger am Dienstag in Düsseldorf.
„Uns ist damit ein weiterer empfindlicher Schlag gegen salafistische Extremisten gelungen. Wir trocknen diese Szene aus.“ Die NRW-Polizei setze dieses Verbot mit einer Razzia in 35 Wohn- und Geschäftshäusern durch, in denen seit den frühen Morgenstunden Durchsuchungen liefen.
„Wer junge Menschen indoktriniert und mit pseudoreligiöser Ideologie radikalisiert, für den ist die Religionsfreiheit nur ein Deckmantel“, betonte Jäger. Die jetzt verbotene Vereinigung „Die wahre Religion“ habe die Koranverteilaktionen „Lies!“ organisiert. „Es geht bei "Lies!" eben nicht darum, den Koran zu verteilen. Jeder fünfte Salafist, der aus NRW in die Gebiete des sogenannten IS ausgereist ist, um sich dort Terrorgruppen anzuschließen, hatte zuvor Kontakt zu "Lies!"“, verdeutlichte Jäger.
Dahinter steckten fanatische Extremisten, die gezielt radikalisieren und rekrutieren wollten. „Mit dem bundesweiten Verbot haben wir jetzt endlich eine zuverlässige rechtliche Handhabe, damit die Stände aus unseren Fußgängerzonen verschwinden.“