Kopfnoten pauschal vergeben
Die neuen Kopfnoten sind umstritten. Auch bei den Pädagogen. Schulen beklagen unterschiedliche Handhabung.
Düsseldorf. Es geht um Leistungsbereitschaft und Zuverlässigkeit, um Konfliktverhalten und Verantwortungsbereitschaft: Was früher "Sekundärtugenden" genannt wurde, heißt heute "soft skills" - und findet sich in NRW in Form von Kopfnoten auf den Zeugnissen der Schülerinnen und Schüler wieder.
Doch die neuen Kopfnoten sind umstritten. Auch bei den Pädagogen. Immerhin geht es um sechs unterschiedliche Noten - jeweils drei aus den Teilbereichen Arbeitsverhalten und Sozialverhalten. Um dabei den Schülern gerecht werdende Lösungen zu finden, müssten die Lehrer jährlich rund zwei Millionen Arbeitsstunden zusätzlich aufwenden, klagt die Lehrergewerkschaft GEW. Zahlreiche Schulen haben angekündigt, sich zu wehren und geben "Einheitsnoten".
Dazu zählen auch viele Krefelder Schulen. In einem Brief an die Eltern stellten sie jetzt klar: "Wir gehen davon aus, dass unsere Schülerinnen und Schüler in der Regel die gestellten Anforderung in vollem Maße (Notenstufe: gut) erfüllen."
Ein Leiter einer weiterführenden Schule in Krefeld: "Man kann konkrete Aussagen treffen zu Leistungsbereitschaft, Zuverlässigkeit und Selbstständigkeit - das sind irgendwie messbare Faktoren. Arbeitshefte beispielsweise sind in der Regel in allen Fächern sorgfältig geführt oder nicht. Aber Verantwortungsbereitschaft, Konfliktverhalten und Kooperationsfähigkeit sind nur sehr schwer zu beurteilen - vor allem dann, wenn mehrere Lehrer dies beurteilen müssen."
Erkennen: Haben Mitarbeiter von Jugendämtern und den ihnen angeschlossenen Einrichtungen den Verdacht, dass ein Kind im Elternhaus gefährdet ist, müssen sie handeln. Das gibt Paragraf 8a des Kinder- und Jugendhilfegesetzes vor.
Handeln: Gibt es Anhaltspunkte für eine Gefährdung des Kindeswohls, müssen per Gesetz mehrere Fachkräfte die Situation einschätzen und weitere Maßnahmen daraus ableiten. Erscheint es nötig, ist auch die Polizei einzuschalten.