Landeskirche vor radikalem Sparkurs

Präses Manfred Rekowski will bis 2018 die Ausgaben um 35 Prozent reduzieren. Kündigungen sind möglich.

Düsseldorf. Die Evangelische Kirche im Rheinland muss dramatisch mehr einsparen als bisher gedacht — und das auch deutlich schneller. In einem Schreiben an die Mitglieder der Landessynode und die Superintendenten der Kirchenkreise spricht Präses Manfred Rekowski aus Wuppertal davon, dass die Ausgaben bis 2018 um 35 Prozent reduziert sein müssen.

Schon seit 2010 arbeitet die evangelische Landeskirche an einem Sparpaket. Ziel war bisher, die Ausgaben bis 2023 um 15 Prozent zu mindern. Die Landessynode soll dieses Paket im kommenden Januar verabschieden. Gleichzeitig wird aber schon an Plänen gearbeitet, den Großteil dieser Sparvorschläge bis Ende 2015 umzusetzen. Dabei könne man auch betriebsbedingte Kündigungen nicht ausschließen, schreibt der Präses.

Und diese Tempoverschärfung bei dem aktuellen Sparpaket ist nur eine Zwischenetappe zur neuen Messlatte, bis 2018 gut ein Drittel der jährlichen Ausgaben einzusparen. Für diese weiteren Einschnitte gebe es noch keinen Masterplan, so Rekowski.

Als Gründe für die Verschärfung der Lage nennt er die demografische Entwicklung, das gesunkene Zinsniveau und geringere Rücklagen (auch durch den millionenschweren bbz-Finanz-Skandal) sowie Neuberechnungen bei der Versorgungssicherung.

Nach der Sommerpause wird eine Sondertagung der Landessynode angesetzt. Klar ist bisher nur: „Wir werden uns kleiner setzen müssen“, stellt der Präses den 2,7 Millionen Mitgliedern in Aussicht. 1970 waren es ein Drittel mehr Mitglieder.