Minister Schneider erwartet 2012 Dämpfer für den Arbeitsmarkt

Düsseldorf (dpa). Der nordrhein-westfälische Arbeitsminister Guntram Schneider (SPD) erwartet für das nächste Jahr eine gedämpftere Stimmung auf dem Arbeitsmarkt. „Man muss damit rechnen, dass die Auftragssituation insbesondere in der exportorientierten Industrie nicht mehr so positiv bleibt - und dann wird mit zeitlicher Verzögerung auch die Beschäftigungssituation schlechter“, sagte er am Mittwochmorgen dem Radiosender WDR5.

Aktuell könne von einem Einbruch bei den Jobzahlen aber nicht die Rede sein. „Wir haben im Moment volle Auftragsbücher“, erläuterte der Minister. Am Vormittag werden die Arbeitsmarktzahlen für Oktober veröffentlicht. Schneider rechnet erneut mit einem leichten Rückgang der Arbeitslosenzahl.

Ende September waren in Nordrhein-Westfalen 705 000 Arbeitslose registriert worden. Die Arbeitslosenquote sank damit auf 7,8 Prozent. Schneider sprach sich abermals für einen Mindestlohn aus. Der Vorstoß der CDU für feste Lohnuntergrenzen sei ein Schritt in die richtige Richtung, könne die betroffenen Menschen aber noch nicht aus der Armutsfalle herausführen.

Schneider kritisierte außerdem, dass der Aufbau der Beschäftigung in letzter Zeit zu fast 50 Prozent über Zeitarbeit zustande gekommen sei. „Wir wollen in Nordrhein-Westfalen gute Arbeit - und dazu gehört, dass das unbefristete Arbeitsverhältnis weiterhin die Regel ist (...).“