NRW will Töten von Eintagsküken stoppen

Düsseldorf. Das Land NRW will das massenhafte Töten von männlichen Küken stoppen und setzt weiter auf den Gerichtsweg. Im Zweifel werde man bis vor das Bundesverwaltungsgericht ziehen, kündigte Umweltminister Johannes Remmel (Grüne) am Donnerstag an.

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Das Schreddern oder Vergasen von jährlich 48 Millionen Küken sei grausam. Das Töten „aus Gründen der Gewinnmaximierung“ - ihre Aufzucht ist für Brütereien unwirtschaftlich - müsse beendet werden. Die Mehrheit der Länder habe für ein Ende dieser Praxis gestimmt.

Das Oberverwaltungsgericht in Münster hatte im Mai entschieden, das Töten der Küken sei nicht zu beanstanden, weil das Bundestierschutzgesetz dies erlaube. Revision gegen die zwei Urteile wurde nicht zugelassen. Dagegen haben die unterlegenen beiden Kreise nun auf „Veranlassung des Umweltministeriums“ Beschwerde eingelegt, wie das Ministerium mitteilte.

Bundeslandwirtschaftsminister Christian Schmidt (CSU) solle seine „Verzögerungstaktik“ aufgeben, forderte Remmel. Die Bundesregierung lehnt ein Verbot ab und hofft auf eine technische Lösung, bei der männliche Embryos vor dem Brüten aussortiert werden. Das Land NRW hatte die Behörden im Herbst 2013 angewiesen, den Brütereien das Töten der Eintagsküken zu untersagen. Elf Brütereien hatten daraufhin gegen zwei Kreise geklagt, das OVG hatte deren Sicht bestätigt. dpa