Prozess: Spritzen vom falschen Doktor
„Dr. med. B.“ behandelte schwer kranke Menschen, deren Vertrauen er erschlichen hatte.
Krefeld. Honorar verlangte der Mann, der sich als "Dr. med. Hans Peter B." ausgab, von seinen Patienten in der Regel nicht. Er behandele die Kranken aus rein idealistischen Gründen, gab er vor: "Ich will Menschen heilen." So erschlich sich der 45-Jährige aus Lobberich (Kreis Viersen) das Vertrauen von schwer kranken Menschen und machte ihnen Hoffnung.
Eine andere tatsächliche Krebspatientin kann nicht mehr vor Gericht aussagen. Wochenlang hatte B. an der Frau herumgedoktert, sie starb schließlich in seinem Beisein. Kennengelernt hatte er die Zuckerkranke bei ihrem Hausarzt in Viersen, der den 45-Jährigen als "Kollegen" vorstellte. Nun schildert der Sohn vor Gericht das Martyrium der Mutter. Er hatte vor sechs Jahren Protokoll geführt.